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9. November 2017: Erinnerung an die Reichspogromnacht von 1938

Auch in diesem Jahr beteiligte sich der Gedenkort Josephstrasse an der Mahn- und Gedenkaktion des Erich-Zeigner-Hauses Leipzig um an die Reichspogromnacht von 1938 zu erinnern. Wie in jedem Jahr werden an diesem Tag Leipzig-weit Stolpersteine geputzt und jener Menschen gedacht und erinnert, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Als Gedenkort Josephstrasse haben wir den Stolperstein von Ida Lotrowsky in der Josephstrasse 7 und die Stolpersteine von Laura und Leon Kohs in der Endersstrasse 3 geputzt.

Die Novemberpogrome 1938, die ihren Gipfel in der Reichspogromnacht am 9. November fanden, bezeichnen organisierte und gezielte Gewaltmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung des ‚Deutschen Reichs‘. Vom 7.bis 13. November 1938 wurden ungefähr 400 Menschen ermordet oder zum Suizid getrieben, 1400 Synagogen und andere jüdische Versammlungsorte, ebenso wie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört. Am 10. November 1938 wurden im Anschluss an die Pogromnacht etwa 30 000 jüdische Menschen in Konzentrationslager deportiert.

Auch in Leipzig hinterliess die Reichspogromnacht ihre Spuren. Unter anderem wurde die große Synagoge der Jüdischen Gemeinde an der Gottschedstraße, Ecke Zentralstraße, die am 10. September 1855 eingeweiht worden war, in Brand gesteckt.

Zur Erinnerung an die Geschehnisse in Leipzig fanden sich im Anschluss an die Gedenkaktion einige Menschen zusammen um in Form eines Spaziergangs ihr Wissen über die Reichspogromnacht in Leipzig und speziell in Plagwitz und Lindenau miteinander zu teilen. Gemeinsam wurden Zeitzeug*innenberichte aus Leipzig verlesen und gehört. Weitere Stolpersteine wurden abgelaufen und an die Lebensgeschichten und -schicksale der Menschen, die dort einst gelebt haben erinnert.