Störenfriede der Erinnerung – Juden und Jüdinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Vortrag und Diskussion 19.5.2016 18 Uhr im A und V, Lützner Str. 30
„Sie haben sich wie Lämmer zur Schlachtbank treiben lassen!“: So oder
ähnlich konnte man es an deutschen Stammtischen viele Jahrzehnte lang
hören. Eine perfide These, die insbesondere den jüdischen Opfern der
NS-Vernichtungsmaschinerie Passivität angesichts des Todes, wenn nicht
sogar eine Mitschuld an ihrem Schicksal unterstellt. Dies ist nicht nur
ein übles Ressentiment, sondern geht auch weit an der historischen
Wahrheit vorbei. Denn überall, wo es irgendwie möglich war, haben sich
jüdische Menschen gegen den NS-Terror gewehrt.
Von mutigen Einzelkämpfer_innen, organisierten Widerstandsgruppen,
kompletten Militäreinheiten und Partisan_innenverbänden bis hin zu
Aufständen in Konzentrations- und Vernichtungslagern wird die Bandbreite
des jüdischen Antifaschismus vorgestellt. Zudem wird die Frage erörtert,
was eigentlich Widerstand während des NS-Regimes bedeutete und welche
realen Spielräume für Nazi-Gegner_innen vorhanden waren.