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„Da kam der verhängnisvolle 28. Oktober 1938.“ Die Kollektivausweisung der Juden polnischer Staatsangehörigkeit aus Leipzig

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„Da kam der verhängnisvolle 28. Oktober 1938.“ Die Kollektivausweisung der Juden polnischer Staatsangehörigkeit aus Leipzig

28. Oktober 2013 @ 18:00 - 20:00

Am 26. Oktober 1938 wies der polnische Generalkonsul in Leipzig Feliks Chiczewski in einem Bericht an die polnische Botschaft in Berlin auf die Zuspitzung der nationalsozialistischen Judenpolitik hin: „Der Krieg, den die nationalsozialistische Partei den Juden erklärt hat, ist erbarmungslos und muss mit der völligen Vernichtung der Juden enden.“ Am Tag darauf begann eine deutschlandweite Verhaftungsaktion von Juden polnischer Staatsangehörigkeit, um die Menschen unter Zurücklassung von Hab und Gut nach Polen abzuschieben. Durch eine Verzögerung setzten in Leipzig die Festnahmen am Morgen des 28. Oktober ein. Etwa 1600 Kinder, Frauen und Männer wurden gewaltsam von Polizei und SS in vier Transporten aus dem Regierungsbezirk Leipzig in die oberschlesische Grenzstadt Beuthen (Bytom) gebracht und von dort über die deutsch-polnische Grenze getrieben. Fast 1300 Juden hatten auf dem von Chiczewski einzigartig als Sicherheitszone ausgerufenen polnischen Konsulatsgrundstück Zuflucht und Schutz gefunden. Im Frühjahr und Sommer 1939 gelang vielen Ausgewiesenen eine kurzzeitige Rückkehr nach Leipzig. Einige konnten in ein sicheres Land emigrieren, viele gerieten nach dem 1. September 1939 in die Gewaltaktionen und wurden ermordet.

 Ein Vortrag mit Steffen Held, Historiker (Leipzig)

In Kooperation mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus und dem Polnischen Institut Leipzig.

Der Vortrag ist Teil unseres vom Kulturamt der Stadt Leipzig geförderten Projektes „Ein Ort, den man kennen sollte“.

Details

Datum:
28. Oktober 2013
Zeit:
18:00 - 20:00

Veranstaltungsort

Ariowitsch-Haus
Hinrichsenstraße 14
Leipzig,